autonom sein
Autonom sein bezeichnet ein Gefühl der Freiwilligkeit, das jedes Verhalten begleiten kann. Das kann mehrere Facetten haben.
Äußerlich verstanden ist es zum Beispiel die Möglichkeit, zwischen mehreren Alternativen wählen zu können. Ich gehe in ein Gasthaus, um etwas zu essen. Dort gibt es nur Schnitzel oder Gulasch. Beides schmeckt mir nicht. Dann ist es mit der Autonomie schlecht bestellt. Freiheit von etwas, also zum Beispiel etwas wählen zu müssen, was einem nicht schmeckt, ist ein leicht zu verstehender und auch ein wichtiger Aspekt von Autonomie. Das könnte eine plausibe Erklärung für die niedrigen Beteiligungsraten bei politischen Wahlen sein.
Eine andere, auch äußere Form der Autonomie, ist beispielsweise die Freiheit, in seinem Aufgabenbereich selber entscheiden zu können. Auch diese Form der Autonomie ist sehr wichtig.
Aber es gibt noch eine tiefgründigere Seite der Autonomie, die in mir selbst verborgen liegt. Das ist die Freiheit, ich selbst zu sein. Ich muss mich nicht vor den anderen ständig beweisen, wie toll ich bin. Ich muss mich auch nicht gegenüber den anderen ständig durchsetzen. Ich kann im richtigen Moment ja sagen, wenn ich ja meine und nein sagen ohne Trotz- oder Schuldgefühle. Das ist eine Freiheit, die nicht von äußeren Bedingungen abhängig ist.