Das integrale Lebensqualitätsmodell
Die menschliche Geschichte erwies sich bis zu dem heutigen Zeitpunkt als eine Geschichte der zunehmenden Separation, der Teilung menschlicher Existenz. Viele psychische Erkrankungen – das sind Lebensqualitätskiller – stehen mit dieser Fragmentierung menschlichen Seins in Zusammenhang. Die Gegenwart, die Gleichzeitigkeit von Sein und Tun, kommt immer mehr abhanden.
Nehmen wir das Beispiel der Pflege. Hier wird durch die Aufsplittung von Tätigkeiten auf verschiedene Personen das Sein sowohl der PatientInnen als auch der Pflegenden fragmentiert. PatientInnen erzählen ihre Krankengeschichte immer wieder verschiedenen Pflegenden. Diese können gar nicht richtig zuhören, weil sie zum nächsten Termin weiterhetzen müssen. Beide sind dadurch nicht mit der Gegenwart verbunden, sondern existieren nur in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Diese Fragmentiertung menschlichen Seins ist nicht nur inhuman, sondern auch unökonomisch. Es gibt keinen Grund, damit fortzufahren. Wir haben die Freiheit, zu dieser Daseinsform «Nein» zu sagen. Warum beenden wir sie nicht?
Das integrale Lebensqualitätsmodell gibt Hinweise, wie wir uns als Individuen, Organisationen und Gesellschaft wieder stärker im DaSein verorten können.
Erste Veröffentlichung
In der LQ 1/2019 wurde das integrale Lebenqualitätsmodell erstmals veröffentlicht: